Förderraum und "digital gestützte Bildung"

Förderraum-2022 kleiner

Lernen und guter Unterricht:

„Lernen ist ein Prozess, in dem sich Schülerinnen und Schüler aktiv Kompetenzen aneignen. Dazu sind Lernarrangements notwendig, die Lernmethoden, Lernmittel und Lernräume aufeinander abgestimmt kombiniert werden."[1]

Medien sind hierbei Arbeitsmittel – aller Art: also analoge und digitale Medien wie Lehrbücher, Hefte, Lege- Bau und Abbildematerial, Anschauungsobjekte, (Sach-) Bücher, Präsentationsmaterialien.

In Zeiten des digitalen Wandels[2] kann sich auch die Schule als Bildungsorganisation nicht mehr vor den Neuen Medien wie PC, i-Pads und Beamer etc. verschließen. So wie diese Medien im Alltag in unsere Lebensumgebung und –gestaltung Einzug gefunden haben, so gehören sie heute selbstverständlich in die Lernumgebung, in der Schüler und Schülerinnen auf das spätere gesellschaftliche Leben vorbereitet werden.

Ein guter Unterricht – eine gute Vorbereitung auf das gesellschaftliche Leben inklusiver charakterlicher Persönlichkeitsfestigung und der Aneignung kognitiven Informationsgehaltes und Vernetzungsvermögens – wird nach heutigen Erkenntnissen vor allem durch die Kriterien eines selbstgesteuerten und kooperativen Lernens und guter Feedback-Kultur[3] beschrieben[4].

Neben vielen Formen der Binnendifferenzierung (Stationen- und Werkstattarbeit/individualisierte Lernangebote (verschiedene Anforderungsniveaus/reduzierte Aufgabenformate u.m.)/Projektarbeit/differenzierte (Hausaufgaben-) Wochenpläne/digitale Lernprogramme (Anton-App, Leseludi, Antolin)/Teamteaching) nutzen wir auch die Möglichkeiten von äußerer Differenzierung:

-in den ersten beiden Schuljahren in Kleingruppen: Forderung in den Bereichen Wahrnehmung, phonologische Bewusstheit/mathematische Grundlagen durch die sozialpädagogische Fachkraft in der Schuleingangsphase/Forderung im Bereich Sprache durch die Förderschullehrkraft 

in Klasse 3 und 4 durch die Förderschullehrerin: gezielte Leseförderung/Rechtschreibtraining in jahrgangsübergreifenden Gruppen/gezielte Förderung für Kinder mit festgestellten sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf/Forderangebote für leistungsstarke Kinder.

Dafür bietet sich unser "Sonnenraum" als Förderraum an.

 

1.) Organisationsrahmen für ein mediengestütztes Lernen

1.1 Lernbedingungen:

Lernen erfolgt in einem guten Unterricht innerhalb einer Vielzahl von Organisationsformen: Neben Frontalunterricht und Stillarbeit gibt es viele Phasen der Projektarbeit, des kooperativen Lernens (z.B. in Form von Rechenkonferenzen), der Rollenspiele, der gemeinsamen Gesprächsführung, der Wochenplanarbeit, der Stationenarbeit oder Lernthekenarbeit und der Freiarbeit innerhalb eines vorgegebenen Rahmens. All diese Formen erleben die Kinder in ihrem Schülersein an unserer Schule.

Die vergleichbaren Ergebnisse unserer Schule (z.B. VERA) belegen einen guten Kompetenzerwerb der Schüler und Schülerinnen unserer Schule durch die erlebten Unterrichtsformen.

Über all diese Formen hinaus finden in Schule ein großer Teil von Persönlichkeitsentwicklung, gruppendynamische Prozesse, Bedürfnisbewusstmachung und -regulation, Demokratielernen, nonverbale Kommunikation, Kreativität, exploratives Lernen und das Erlernen von Konfliktlösungsstrategien statt.

Oberstes Ziel ist die Erziehung zur Selbstständigkeit und die Verantwortung für das Gemeinwohl, begleitet unter anderem von Meinungsbildung und sicherem und verantwortungsbewusstem Umgang mit Medien.[5]

 

1.2 Perspektiven für die Ausstattung mit digitalen Medien

Seit dem Schuljahr 2019/20 können wir auch vermehrt digitale Medien im Unterricht einsetzen. Dazu u.a. Beamertafeln in allen Klassenzimmern und Fachräumen, um gute Visualisierungen zu ermöglichen und den Fokus der Kinder besser bündeln können als mit einer herkömmlichen Kreidetafel. Die alltägliche Realität zeigt die vielfältige und zielorientierte Nutzung dieser Tafel – in sämtlichen Klassen werden täglich i-Pads und Beamer gekoppelt und Dinge über das Whiteboard visualisiert.

Seit dem Schuljahr 2020/21 arbeiten wir mit der Kommunikationsplattform i-Serv, die individualisierte Lehrer- und Schülerkonten bereitstellt.

Seit November 2020 stehen unserer Schule zahlreiche Schüler-I-Pads, sowie jeder Lehrkraft ein eigenes i-Pad zur Verfügung. Ab dem Schuljahr 2023/24 können wir - ausgestattet durch die Stadt Drensteinfurt - ihm Rahmen einer 1:1-Ausstattung jedem Kind ein persönlich zugeordnetes I-Pad (mit Kopfhörer) zur Verfüng stellen, das vor allem im Vormittagsbereich in der Schule kontrolliert genutzt wird.

 

2.) Einsatz der digitalen Medien – hier i-Pads – im Unterricht aus Schülerperspektive:

  • Im Bereich des Trainierens von Fertigkeiten und des Automatisierens:
    • Lernprogramme wie Anton-App enthalten vielseitige Übungen zu diversen Rechenprozessen (Addition, Subtraktion, Zehnerübergang mit und ohne Übertrag, Multiplikation, Division, halbschriftlich und schriftliche Rechenverfahren, Einmalseinstraining, Anlautübungen, Rechtschreibung, Wortartentraining, Grammatikübungen, Vokabeltrainings,). Diese lassen sich schülerspezifisch auswählen und addressieren, ebenso wie individuell kontrollieren und als Diagnostikinstrument nutzen
    • Leseludi als individualisierte Lesetrainingsapps
  • Im Bereich der Informationsbeschaffung:
    • Kinder können für Rechercheübungen individuell im Internet auf ausgesuchten Seiten nach Informationen suchen. Oft werden Schülervorträge zu bestimmten Themen vorbereitet, wozu eine individuelle Informationsbeschaffung wichtig ist. Auch können durch Nutzung von verschiedenen Infoquellen aus dem Internet die reflektierte Medienkompetenz und ein Quellenvergleich geübt werden.
  • Im Bereich der Kreativität:
    •  I-pads ermöglichen Filmaufnahmen, Klangaufnahmen und die Produktion von akustischen Collagen. Vor allem für die Kompetenz „Präsentieren" bieten i-Pads besondere und innovative Möglichkeiten neben den klassischen Methoden des Referathaltens und Vortragens. Kinder erleben neue Formen, um sich auszuprobieren, sich selbst zu erleben und sich persönlich weiter zu entwickeln und Eigen- und Fremdwahrnehmung besser aufeinander abzustimmen. Dies sind wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung eines authentischen Selbstkonzeptes und guter emotionaler Gesundheit.
  • Im Bereich der Selbstständigkeit und der Selbststeuerung:
    • Beim Arbeiten mit den I-Pads kann eine größere Unabhängigkeit von der Lehrkraft organisiert werden. Dadurch wird die Selbstständigkeit gefördert. Die Kinder werden gefordert (und gefördert), sich selbst klarer zu organisieren, zu strukturieren und damit ihren Lernprozess verstärkt selbst zu steuern.
    • Im Bereich der schulischen Kommunikation:Nutzen der schulischen Kommunikationsplattform i-Serv, um individuell ohne zu stören Fragen stellen zu können, Aufgaben über das Aufgaben-Tool abrufen und nach Bearbeitung wieder hochladen zu können, Dateiablagen nutzen zu können und mit Schulkameraden kollaborativ arbeiten zu können.
  • Im Bereich der schulischen Kommunikation (vor allem bei Distanzunterricht oder auf Ebene der Erwachsenen):
    • Nutzen der schulischen Kommunikationsplattform i-Serv, um individuell ohne zu stören Fragen stellen zu können und ggf. Aufgaben über das Aufgaben-Tool abrufen und nach Bearbeitung wieder hochladen zu können, Dateiablagen nutzen zu können und mit Schulkameraden kollaborativ arbeiten zu können.

   

3.) neue Lehrpläne und der Medienkompetenzrahmen NRW

Genau die Aspekte:

  • die Rückmeldung individueller Lernwege
  • die methodisch-strategische Reflektion von Lernprozessen und
  • die Medienerziehung und Bildung in der digitalisierten Welt

finden in den Entwürfen der neuen Lehrpläne und für die Primarstufe, die zum Schuljahr 2021/22 Gültigkeit erlangten, verstärkte und besondere Berücksichtigung.[7]

Vor allem die Verbindung mit dem bereits bestehenden Medienkompetenzrahmen NRW (veröffentlich im Dezember 2018) wird in den neuen Lehrplanentwürfen an vielen Stellen deutlich.[8]

Selbstgesteuertes Lernen braucht zeitliche Flexibilität! Selbstgesteuertes Lernen könnte schwächere Schüler zwar überfordern, da dies viel Eigenstruktur benötigt und viel Selbstdisziplin. Doch kann die Lehrkraft sich umso mehr um schwächere Kinder kümmern, je selbstständiger die anderen arbeiten. Selbstständigkeit ist eines der obersten Lernziele der Grundschule.

Immer wichtiger werden Differenzierungs- und Individualisierungshilfen, die a) motivieren und b) die Lehrkraft entlasten!

 

[1] „Lernförderliche IT-Ausstattung für Schulen" – Orientierungshilfe für Schulträger und Schulen in NRW, Medienberatung NRW, 1. Aufl. 2017 www.medienberatung.schulministerium.nrw.de, S. 4

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Digitale_Transformation, Stand 08.08.2017,:.." bezeichnet einen fortlaufenden, in digitalen Technologien begründeten Veränderungsprozess, der die gesamte Gesellschaft und insbesondere Unternehmen betrifft. Basis der digitalen Transformation sind digitale Technologien, die in einer immer schneller werdenden Folge entwickelt werden und somit den Weg für wieder neue digitale Technologien ebnen.

[3] http://www.kas.de/wf/doc/kas_38424-544-1-30.pdf?140728131534, Kernbotschaften aus John Hatties Visible Learning, Klaus Zierer, 2. Aufl., 2015, Konrad-Adenauer-Stiftung eV, St. Augustin,Stand 08.08.2017, S. 24

[4] Siehe auch: Unterrichtsbeoachtungsbogen (UBB), Qualitätsanalyse NRW, https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Schulentwicklung/Qualitaetsanalyse/Download-Materialien-Qualitaetsanalyse/Hauptphase/Unterrichtsbeobachtungsbogen.pdf, Stand 08.08.2017

[5] Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 1. Aufl. 2008, S. 11

[6] Entwürfe einsehbar unter: https://www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/upload/klp_PS/ps_lp_sammelband_ohne_kr_2021-08-02.pdf (Stand ab August 2021)

[7] Siehe: https://www.schulministerium.nrw.de/Schulsystem/Medien/Medienkompetenzrahmen/Kontext/181217_PM_Medienkompetenzrahmen.pdf (07.03.2021)

 

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